DSM - Linux NFS Mounten
Um Eure Ordner der DiskStation unter Linux zu mounten, ist etwas Konfigurationsaufwand notwendig. In diesem Artikel, zeige ich Euch, Schritt für Schritt wir Ihr dies umsetzen könnt.
Voraussetzung
Voraussetzung für die Verwendung von NFS ist, dass Ihr erfolgreich die DSM - SSH via Schlüssel-Authentifizierung umgesetzt habt. In diesem Beispiel, heißen die Benutzer rsb ebenso wie der Gemeinsame Ordner RSB.
Information zur Umgebung
Das Ganze wurde auf einem Raspberry Pi 4 mit Ubuntu Mate 20.10 durchgeführt. Bei der DiskStation handelt es sich um eine ältere DS215j mit aktuellem DSM 6.2.3. Die Umsetzung ist jedoch auch mit einer aktuellen DiskStation und jeglicher Linux-Distribution möglich. Nur die Befehle können hier abweichen.
Konfiguration auf der Diskstation
NFS aktivieren
Im ersten Schritt müssen wir NFS aktivieren
Hierzu gehen wir auf die Systemsteuerung (1) und wechseln auf Dateidienste (2) und SMB/AFP/NFS (3).
Unter NFS aktiveren (4) und NFSv4-Unterstützung aktivieren setzen wir die Haken und bestätigen die Änderungen mit Übernehmen (5)
NFS-Freigabe für Gemeinsamen Ordner erstellen
Im nächsten Schritt müssen wir eine Regel NFS-Freigabe erstellen
In der Systemsteuerung gehen wir auf Gemeinsamer Ordner (6), wählen den Ordner aus RSB (7).
und wählen Bearbeiten (8).
Unter NFS-Berechtigungen (9) wählen wir Erstellen (10) und tätigen folgende Einstellungen:
Hostname oder IP*: | IP der Diskstation, hier 10.10.10.100 (11) |
Privileg: | Lesen/Schreiben (12), nach Bedarf auswählen |
Squasch: | zwingend keine Zuordnung wählen (13) |
Sicherheit: | sys wählen (14) |
Die restlichen Einstellungen belassen und mit OK (15) bestätigen.
Konfiguration unter Linux
NFS-Dienst installieren
Als Voraussetzung brauchen wir natürlich erst einmal den NFS-Dienst. Diesen installieren wir mit
sudo apt install nfs-common
Mount Verzeichnis anlegen
Dann legen wir auf unserem Linux-Rechner unter dem Benutzer rsb das Mount-Verzeichnis an
rsb@rpi1:~$ mkdir ~/ds-rsb
rsb@rpi1:~$ ls -la
drwxrwxr-x 2 rsb rsb 4096 Mär 6 19:13 ds-rsb
Eintragen des Mount-Points in die fstab
Als nächstes tragen wir den Mount-Point in die /etc/fstab ein
rsb@rpi1:~$ sudo vim /etc/fstab
10.10.10.20:/volume1/RSB /home/rsb/ds-rsb nfs auto,user,defaults,tcp,intr 0 0
Erläuterung
10.10.10.20:/volume1/RSB | IP der Diskstation gefolgt vom Ordner (Groß- und Kleinschreibung beachten) |
/home/rsb/ds-rsb | Mount-Point auf dem Linux-Rechner |
nfs | Das verwendete Dateisystem |
auto | Automatisch beim booten mounten |
user | jeder Benutzer darf mounten |
defaults | Verwenden der Mount Default-Werte, wie rw,suid,exec, … |
tcp | Verwendung von TCP-Verbindungen |
intr | Aushängen auch ohne erreichbare Diskstation möglich |
0 | kein Backup durchführen |
0 | kein Filesystem-Check durchführen |
Änderungen speichern mit wq!
User-ID anpassen
Kommen wir zum letzten Schritt. Dieser ist etwas komplizierter und benötigt genaues Arbeiten.
Um das Mounten zu ermöglichen, müssen die Benutzer auf der DiskStation und dem Linux-Systems die gleiche User-ID besitzen. Da sich diese auf der DiskStation nicht anpassen lässt, müssen wir diese dort auslesen und auf dem Linux-System anpassen
User-ID auslesen
Wir loggen uns auf der DiskStation via Konsole ein und lesen die User-ID aus.
rsb@rpi1:~$ ssh 10.10.10.20
rsb@PortRoyal:~$ id
uid=1026(rsb) gid=100(users) groups=100(users),101(administrators)
Benötigt wird die uid=1026(rsb)
User-ID anpassen
Nun wechseln wir auf die Konsole des Linux-System, werden dort root und passen die ID des Benutzers rsb an.
rsb@rpi1:~$ sudo su -
root@rpi1:~# usermod -u 1026 rsb
root@rpi1:~# exit
logout
rsb@rpi1:~$ id
uid=1026(rsb)
Verzeichnis mounten
Mit mount /home/rsb/ds-rsb/ oder einfach mount -a kann das Laufwerk nun gemountet werden. Wenn Ihr alles richtig gemacht habt, solltet Ihr nun die Dateien und Verzeichnisse des Gemeinsamen Ordners der DiskStation sehen. Eventuell kann ein Neustart des Linux-Systems vonnöten sein. Nach dem Start, sollte dann das Verzeichnis direkt gemountet sein.
Fazit
Wie Ihr nun sehen könnt, ist das Mounten eines Ordners der DiskStation via NFS nicht ganz trivial. Doch wie bei so vielen Sachen unter Linux, die zuerst sehr kompliziert aussehen, wenn man es einmal gemacht hat, verliert das Ganze seinen Schrecken.
Viel Spaß und Erfolg beim nachbauen
Euer RSB
Haftungsausschluss
Wir haben die hier gezeigten Anleitung sorgfältig erstellt und in unserer Testumgebungen ausgiebig getestet.
Wer sich entschließt diese Anleitungen für sich selbst umzusetzen, führt diese auf eigene Verantwortung durch.
Der Ersteller des Artikels, sowie der Seitenbetreiber, haftet nicht für eventuelle Schäden an Hard- und/oder Software oder damit zusammenhängenden Schäden\\
Diskussion